In San Mateo, nahe der Facebook-Zentrale im Herzen des Silicon Valley, gibt es eine Schule für Helden: Die „Draper University for Heroes“ verspricht, ihre Studenten in nur acht Wochen mittels Programmierkursen, Wildnis-Trainings und Karaoke-Schulungen für eine Karriere in der Technologie-Branche fit zu machen. Am Ende erhalten die Absolventen – nein, kein Diplom! – sondern „Superhero“-Masken und –Capes. Man motiviert sie, Trampolinsprünge zu absolvieren und zu rufen, „Hoch, Hoch hinaus!“

Keine Angst vor der Ohnmacht, sondern Mut zur Macht! Share on X

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Für ein neues Heldentum

Was macht einen Helden, eine Heldin aus? Die kalifornische Schule für Helden hat eine klare Antwort: Freiheit, ein gutes Netzwerk, der Glaube an die eigene Marke und die eigene Reputation … und der Mut zum Scheitern. Wenn wir „Scheitern“ hören, rollen sich uns dagegen sogleich die Zehennägel auf. Der ambitionierte Mann in unseren Breiten geht lieber auf Nummer Sicher. Er scheut die Selbstständigkeit (und damit die Freiheit) wie der Teufel das Weihwasser. Was für ihn gilt, gilt erst recht auch für sein weibliches Pendant. Es besteht Grund zur Vermutung, dass es in Deutschland mehr Frauen gibt, die lieber leise einen Striptease hinlegen, als laut den „Superhelden-Eid“ zu schwören: „Ich werde scheitern und wieder scheitern, bis dass ich Erfolg habe!“

 

Am Zwang zur Selbstoptimierung leiden beide Geschlechter – allerdings fühlen sich Frauen aufgrund der zahlreichen Aufgabenbereiche, in denen sie Tag für Tag performen müssen (von der Betriebswirtschaft zur Haushaltslogistik, von der Pädagogik zur Kulinarik, von der Pädiatrie zur Geriatrie), weiterhin stärker in einer permanenten Prüfungssituation gefangen. Viele von uns haben Schule und Universität längst verlassen – doch die Prüfungen hören nicht auf. Nur heißen sie jetzt nicht mehr „Neurologie und Neurochirurgie 2“ oder „Technik des betrieblichen Rechnungswesens“, sondern „Perfekt über Nacht 3“ oder „Ohne Schlaf durch den Tag“ …

Anleitung zur eleganten Bauchlandung

Wie geht Leben? Wir wird man zum Protagonisten, zur Protagonistin dieses Lebens? Wie macht man aus seinem Dasein einen Erfolg? Aus philosophischer Sicht ist der Fall klar: Es geht nicht darum, wer am Ende die wenigsten Schrammen davon getragen hat … sondern darum, wer zur elegantesten Bauchlandung befähigt war. Was wir brauchen, ist nicht die Große Angst vor der Ohnmacht, sondern eine Kleine Philosophie der Macht:

Wer nicht riskiert zu scheitern, scheitert erst recht.

Scheitern ist die Bedingung für ein Mehr an innerem Wachstum, Klugheit und Erfahrungswissen.

Mut zum Scheitern lohnt.

Wenn man sich freiwillig auf hohe See begibt, liefert den Beweis, dass man sich vom Optimierer zum Abenteurer/ von der Selbstausbeuterin zur Macherin gewandelt hat

Exzessive Vorsicht und unmäßiges Sicherheitsdenken sind in den Schrank zu sperren.

Es ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel menschlicher Existenz, auch mit Krisen und Katastrophen fertig werden zu müssen. Je wilder und mutiger man lebt, desto klüger kann man durchs Leben navigieren. Egal, was war. Egal, was sein wird.

 

Kleine Philosophie der Macht (nur für Frauen):

Wie Frauen Macht als Schlüssel zu Freiheit und Glück nutzen können, zeige ich mit alltagstauglichen philosophischen Strategien.